Wenn man sich die Tatsache ansieht, dass Linden Lab die bekannte Spielwelt ‘Second Life’ als Plattform für diverse Dinge — u.a. auch virtuelle Meetings vermarktet, ist es verwunderlich, wie sehr dabei auf Leute mit diversen Handicaps Rücksicht genommen wird: nämlich so gut wie gar nicht.
Zugegeben, dies mag nun etwas harte Kritik sein, aber es gibt auch blinde Leute, welche sich nicht an der Graphik des Spiels erfreuen können, sondern einfach nur Text über die sogenannte Braille Zeile ertasten können. Diese Randgruppe wird einfach ausgegrenzt.
Offizielle Lösungsansätze scheint es keine zu geben — Inoffiziell hingegen passiert da weitaus mehr. Eves Sinister und sein Team haben mit dem Pikkubot das Thema einmal genauer betrachtet und es geschafft einer blinden Person Zutritt zur virtuellen Welt zu verschaffen: Der klassische Bot verfügt über eine Telnet‐Schnittstelle, welche sich mit relativ einfachen Mitteln ansteuern lässt und eben nur Text ausspuckt, welchen man auf einer Braille Zeile mühelos darstellen lässt.
Einer Testperson wurde ein entsprechender Aufbau eingerichtet. Der Bot ermglichte der Probantin grundlegende Funktionen wie das Teleportieren und Chatten in der virtuellen Welt und erlaubte weitere Aktionen wie zum Beispiel das Folgen einer Person oder das Einkaufen von verschiedenen Gegenstnden. Ich persönlich sehe diesen Feldversuch als kleinen Meilenstein in Second Life und es macht mich stolz, mit Eves in einem Team zusammenarbeiten zu dürfen.