Wie gehen wir mit Kritik um? Wenn ich mir die heutige Menschheit so ansehe, nehmen wir uns selbst um Einiges zu ernst und sind verbissen, in unserem Alltag verkeilt und jede Kritik, auch wenn sie konstruktiv gemeint ist, werten wir als persönlichen Angriff, sodass wir den Gegenüber oftmals übersehen und wie ein angeschossenes Tier auf jenen losgehen. Muss das sein?

Wenn wir einmal mehr überlegen und nicht gleich verängstigt in den Angriff gehen, signalisieren wir Kooperation und räumen Missverständnisse aus. Ja, zugegeben, es ist ein großer Schritt, aber sehen wir auch einmal die andere Seite: Für denjenigen, der Kritik aussprechen muss, ist es genauso unangenehm — genauso unangenehm wie für denjenigen, der sie entgegennehmen muss. Kooperationsbereitschaft und Interesse etwas daraus zu machen ist in den meisten Situationen weitaus effektiver.

Dies heißt aber noch lange nicht, dass man die Kritikpunkte hinnehmen muss. Es heißt jeglich, dass man sie sich ansieht und darüber nachdenkt und sich Zeit nimmt.

Wenn man selbst in die Lage kommt, Kritik üben zu müssen, ist es angebracht dies oftmals unter vier Augen zu tun, da man dadurch den Anderen nicht unnötigerweise herabsetzt. Wichtig ist auch das Timing: Achten wir darauf, ob der Andere nicht unter Zeitdruck steht, damit wir ihm die Chance geben, zuzuhören. Dies beugt weiteren Missverständnissen vor.

Ein weiterer Punkt ist, dass Kritik auf Fakten beruhen soll um somit nachvollziehbar zu sein. Phrasen wie „Du taugst sowieso nichts“ sind dabei sinnlose Rundumschläge, welche man getrost weglassen kann. Besser man sucht mit dem Anderen eine Lösung, einen Ausweg, bei welcher jeder sein Gesicht wahren kann.

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