Nach längerer Zeit wurde ich wieder einmal gefragt was ich von einem PDA halten würde und ob ich bei diesen Geräten helfen konnte. Windows Mobile — dieses Wort liess bei mir einen inneren Schalter klicken und ich griff unweigerlich nach meinem alten — damals noch — Compaq Ipaq 5450.

Das auf ihm residierende Windows war das Rescue‐Image von Handhelds.org in englischer Sprache. Die Update‐CD auf Pocket 2003, was mir WLAN ermöglichen sollte ist in noch den Tiefen eines Umzugskartons verschollen — ergo — das Gerät ist so Nützlich wie ein Ziegelstein. Die dunkle Erinnerung an OPIE und GPE stiegen auf… Wieso nicht wieder einmal einen Blick auf das System werfen? Auf der GPE Homepage konnte ich keine Pakete zum Download finden — also suchte ich weiter bis ich den Weg zum Downloadtool fand. Da OPIE und GPE selbst keine Betriebssysteme sind werden sie mit Familiar Linux zusammen angeboten.

Erster Versuch: Familiar stable, v0.8.2 mit GPE

GPE lässt sich ertwartungsgemäss auf den iPaq flashen und startet mit etwas Verzögerung und nicht allzu berauschender Geschwindigkeit das erste Mal hoch. Passworte lassen sich dank zuvor durchgeführter Kalibrierung des Touchscreens punktgenau eingeben. Ohne das gesetzte Passwort verweigert das System den Login. Nach dem Start konfiguriere ich das WLAN welches sich erst nach einem Reboot betreiben lässt. Systemupdates und ein weiterer Neustart folgen und wir sind startklar für den Benutzer. Dann kommt der Supergau indem ich ein Konfigurations‐Tool starte: der Bildschirm wird dunkel — Gezwungenermassen wandere ich auf die serielle Konsole aus und sehe mir den Fehler an:

# dmesg .… Out of Memory: Killed process 1726 (minilite). Out of Memory: Killed process 1724 (gpe‐clock). Out of Memory: Killed process 1676 (gpe‐login). Out of Memory: Killed process 1747 (gpe‐package). Out of Memory: Killed process 1718 (matchbox‐deskto). …

Fazit:

Auf den ersten Blick ist GPE eine durchaus ansprechende Möglichkeit mit dem PDA zu arbeiten. Durch schlechtes Memory Management sind mir zahlreiche Prozesse dank Speicherproblemen unter den Fingern weggezogen worden, was GPE für mich einstweilen disqualifiziert.

Versuch Nummer Zwei: Familiar stable, v0.8.2 mit Opie

Auch hier verläuft die Installation problemlos. Die etwas verspielte Oberfläche zeigt deutlich bessere Reaktionszeiten als GPE und das Update verläuft nach Plan. Die Einrichtung erfolgt analog zu GPE: wlan, reboot, update, reboot. Ich teste indem ich meinen User einrichte wie ich ihn gerne hätte — dies beinhaltet auch eine Datei namens authorized‐keys um per SSH über mein Zertifikat einloggen zu können.

Fazit:

Aufgrund des geringeren Speicherverbrauchs schmiert das WLAN nicht immer ab und es bleibt einenstante, nutzbare Verbindung. Die Applikationen jedoch sind etwas schmal gesäht und man sucht lange bis man seinen iPaq voll einsatzbereit hat.

Mir persönlich ist es lieber, wenn ich weniger, jedoch funktionsfähige Anwendungen am Handheld habe, auf die ich mich verlassen kann.

Previous Post Next Post