Die schon gestern beschriebenen, morgentlichen Anstrengungen aufzustehen blieben auch heute nicht aus. Im Gegenteil: Durch den Regen waren wir gezwungen in der Hotel Lounge oder Rezeption zu frühstücken, was unter zahlreichen Scherzen durchaus erträglich war. Voraussetzung war, dass man mehr Reaktion als die Bank zeigte.
Aufgrund Fabrices Anweisung sollten die Kurse statt um 10:00 um 09:30 stattfinden. Am Campus der Universität angekommen begann die Suche nach der Turnhalle in welcher wir trainieren sollten. Nur dies war ohne Fabrice schwierig, da er sich verspätet hatte.
Der erste Kurs den ich belegte war der Rapier‐Grundkurs bezüglich spanischer Schule. Es kam mir seltsam vor, eine Waffe von der Länge eines Langschwertes nur mit einer Hand zu führen. Die Bewegungen waren jedoch ähnlich. Ich zog also guter Dinge in den anschliessenden Freikampf um zu sehen was ich tun könne. Das sich ausbreitende Gefühl war Hilflosigkeit.
Zurück zu meinem geliebten Langschwert war ich glücklich und zufrieden und konnte einige Freikämpfe absolvieren, welche durchaus ihren Lerneffekt zeigten. Es sind die in Blau auf der Haut stehenden Lektionen welche mich schliesslich vorwärts brachten.
Ein Schmied zeigte nebenher sein Können und formte diverse Dinge wie Helme und Klingen indem er alte Techniken demonstrierte wie zum Beispiel das Schweissen zweier Eisenstücke unter der Zuhilfenahme von Feuersand.
Ein Fechtturnier bildete den krönenden Abschluss, welchen ich mir von einer gemütlichen Matte aus ansah um endlich ausruhen zu können. Die Tage des Trainings zehrten zusehens an meinem Körper. Der Schlafmangel tat auch seinen Teil dazu — Daher war inzwischen jede Rast willkommen. Den Abschluss sollte eine Feierlichkeit bilden, jedoch deutete die Verpflegung auf einen Anschlag hin. Der Nachtisch verdiente den Ausdruck „beschissen“.
Mit anderen Worten war es ein Glück, dass wir das Restaurant bald verlassen konnten. Ich fiel totmüde ins Bett.