Dass Second Life seine Unschuld verloren hat, ist ja nichts Neues — aber da es nur eine Welt ist, in der sich Spieler herumtreiben, ist sie ein Spiegel derer, die sich darin bewegen. Hier ein Vorfall, aus meinem virtuellen Freundeskreis:
In unserem Fall spielt sich die Sache nur einige Meter von meinem virtuellen Office ab. Zwei Läden bieten offensichtlich das selbe Kleid an. Das Eine ist von Nicky Ree, welche den kleinen Stand rechts im Bild besitzt. Sie ist Designerin und hat Graphik bzw Kunst durch ihre Ausbildung gelernt. Desweiteren gehört sie schon zum Urgestein in Second Life.
Auf der linken Seite, aDiva Designs. Der Laden fällt durch eine Verkaufseinheit (Vendor) auf, welche bis zum Bersten mit neuen Kreationen aufgefüllt ist auf. Die Besitzerin ist jedoch erst seit Kurzem in Second Life eingestiegen. Doch ich bin nicht die Einzige, der die Sache hier auffällt. Mui Mukerji als Beispiel vermeldet auch, dass hier etwas nicht stimmt. Selbst Blaze Design wurde schon zum Opfer.
Technisch gesehen arbeiten solche Klauer wahrscheinlich mit dem Cache von Second Life, wo ähnlich des Browsers die Texturen gespeichert werden. Dort fischen sie diese höchstwahrscheinlich mit verschiedenen Werkzeugen heraus um sie geringfügig zu verändern und um fremde Arbeiten mit geringem Aufwand zu Geld zu machen. Im echten Leben hätte man sofort Anwälte am Hals. Virtuell gesehen hält sich Linden Lab zu diesem Vorfall eher zurück und nimmt im besten Fall ein paar Gegenden offline.