Mir macht die FPÖ Angst

Gedanken

Ich habe lange überlegt, ob ich einen politisch‐angehauchten Beitrag überhaupt bringen kann; Gerade da ich nicht unbedingt mit Politik kann. Aber wenn ich mir die aktuelle Situation so anschaue, wäre es fast fatal, den Mund zu halten — gerade bei so Parteiprogrammen und Schreiben wie das, was mir die Tage in die Hände fiel.

Um Stellung zu beziehen vorweg: Ich bin weder Links noch Rechts zu suchen, sondern sehne mich nach dem gesunden Mittelweg. Das gesunde Heimatgefühl mit entsprechender Offenheit. Also das, was dieses mal wieder nicht zur Wahl steht. Und da sind wir schon bei der Wahl, bei der ich mir als Frau schon mehrfach überlegen muss, sofern ich nicht in alte Schemen des Mittelalters zurück will. Ein wunderschönes Zitat dazu liefert uns das Buch „Für ein freies Österreich“, bei welchem Norbert Hofer nachweislich mitgearbeitet hat:

„Der vom Thron des Familienoberhaupts gestoßene Mann sehnt sich unverändert nach einer Partnerin, die, trotz hipper den‐Mädels‐gehört‐die‐Welt‐Journale, in häuslichen Kategorien zu denken imstande ist, deren Brutpflegetrieb auferlegte Selbstverwirklichungsambitionen überragt.“

Wenn ich diesen Satz auf mich wirken lasse, kommt mir schon das kalte Grausen, in wie weit man Männer damit in der Opferrolle darstellen kann und wie sehr sie die Frau unter sich brauchen und sie von sich abhängig wissend, gefügig wünschen. Was dabei unter den Tisch fällt ist unter Anderem, dass wenn die Frau nur Taschengeld bezieht, sie spätestens in der Pension unter der Armutsgrenze landet — sofern sie nicht vorher durch eine Trennung jedes Einkommen verliert. Nur Zuhause sitzen und Kinder kriegen — ist das die Idealvorstellung der Partei?

Zugegeben, es mag nicht dem Familienbild entsprechen, wenn man als Frau kein Kind in die Welt setzt oder gar — oh Schreck, oh Graus und Greul — eine andere Frau liebt. Die FPÖ sieht das natürlich gar nicht gerne, wenn jemand etwas über „das beglückende Wunder der Mutterschaft“ stellt, oder schlichtweg einfach keine Männer riechen kann. Klar — es wäre ja „Genußmaximierung“, wenn man seinen Körper nicht dem Wohl des Volkes stellt und nicht mindestens drei Kinder in die Welt setzt. Zudem haben wir ja die Gebärmutter als den „Ort mit der höchsten Sterbewahrscheinlichkeit in unserem Land“ dank Abtreibung diagnostiziert bekommen.

Da möchte man fast meinen, die FPÖ hätte was gegen uns Frauen — oder was meinen Sie Herr Strache, wenn Sie sagen, dass sexuelle Belästigung kein Strafbestand mehr sein soll, die Bestimmung über den eigenen Körper als Grundrecht verloren geht und Frauen generell als Menschen zweiter Klasse gesehen werden? So werden wir niemals Freunde.

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